Wissenswertes zu Photovoltaikanlagen
PV-Anlagen sind derzeit ein großes Thema. Neben dem Klimaaspekt spielen dabei natürlich auch wirtschaftliche Interessen eine große Rolle – gerade in Zeiten hoher Strompreise. Daher beschäftigen wir uns in diesem Artikel mit Wissenswertem zu PV-Anlagen.
Was sind PV-Anlagen?
Photovoltaikanlagen (kurz PV-Anlagen) sind Anlagen, die Sonnenlicht direkt in Strom umwandeln. Sie bestehen aus Solarzellen (die in Solarmodulen zusammengefasst sind), die das Sonnenlicht aufnehmen und daraus Strom erzeugen. Über einen Wechselrichter wird daraus dann Haushaltsstrom mit 230 Volt. Manche PV-Anlagen verfügen außerdem über Batteriespeicher, die es ermöglichen, den erzeugten Strom nicht nur direkt zu nutzen, sondern ihn (in gewissen Mengen) zu „sammeln“ und zu nutzen, wenn die PV-Anlage keinen oder nicht genug Strom erzeugt.
PV-Anlagen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, vom „Balkonkraftwerk“, das einfach über die Steckdose angeschlossen wird, bis hin zu großen Feldern voller Solarmodule. Für Privatleute und kleine bis mittlere Unternehmen interessant ist aber vor allem die PV-Anlage auf dem Dach des Wohn- oder Unternehmensgebäudes.
Auf welchen Dächern sind PV-Anlagen sinnvoll?
Dachflächen, auf denen PV-Anlagen installiert werden sollen, sollten möglichst unbeschattet sein. Optimal sind eine Südausrichtung und eine Dachneigung von 30 Grad – Neigungen von unter 25 Grad oder über 60 Grad wirken sich negativ aus.
Aber auch auf Dächern mit West- oder Ostausrichtung sind PV-Anlagen möglich. Diese bringen nicht so hohe Erträge wie Dächer mit Südausrichtung, dafür verteilt sich die Stromerzeugung stärker über den Tag und so kann mehr Strom selbst genutzt werden.
Um herauszufinden, ob das eigene Dach für eine PV-Anlage geeignet ist, gibt es einen neuen Dienst von Google: Solar API. Dieser (kostenpflichtige) Dienst nutzt die von Google gesammelten Daten, um anhand des Daches, der Umgebung, der üblichen Sonnenscheindauer an dieser Stelle und anderer Daten zu berechnen, ob sich dort eine PV-Anlage lohnt.
Welche Förderungen gibt es für PV-Anlagen?
Der Staat fördert PV-Anlagen auf unterschiedliche Arten. Zum einen gibt es eine fixe Einspeisevergütung, die ab Inbetriebnahme der PV-Anlage für den Strom gezahlt wird, der nicht selbst verbraucht, sondern in das Stromnetz eingespeist wird. Außerdem wurde die Mehrwertsteuer auf PV-Anlagen und Batteriespeicher auf null Prozent gesenkt, sodass sie steuerfrei gekauft werden können.
Die KfW bietet außerdem zinsgünstige Kredite für die Anschaffung von PV-Anlagen und / oder Batteriespeicher an. Auch über die KfW gibt es einen hohen staatlichen Zuschuss, wenn eine PV-Anlage zusammen mit einem Stromspeicher und einer Ladestation (Wallbox) angeschafft werden soll. Um diesen Zuschuss zu bekommen, müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt sein.
(Mehr dazu unter https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/F%C3%B6rderprodukte/Solarstrom-f%C3%BCr-Elektroautos-(442)/)
Außerdem gibt es weitere Förderungen einzelner Kommunen oder Bundesländer. Hier lohnt es sich, sich bei regionalen Klimaschutzbeauftragten zu informieren.
Welche Steuern gibt es für PV-Anlagen?
Ab 2023 sind private PV-Anlagen und Stromspeicher in den meisten Fällen von allen Steuern befreit. Wie schon erwähnt wurde die Mehrwertsteuer auf beide Produkte auf null Prozent gesenkt (wie üblich gibt es auch hier Fälle, wo das nicht zutrifft, doch für Privatleute gilt im Regelfall der Nullsteuersatz). Auch der selbstverbrauchte Teil des erzeugten Stroms muss nicht versteuert werden (bei PV-Anlagen, die zum Nullsteuersatz gekauft wurden).
In den vergangenen Jahren mussten PV-Anlagenbetreiber neben der Mehrwertsteuer auch Einkommensteuer zahlen. Das wurde Ende 2022 geändert. Seitdem ist auf die Einnahmen aus dem Verkauf von durch PV-Anlagen erzeugten Strom und die private Nutzung des selbstverbrauchten Stroms keine Einkommensteuer mehr zu zahlen – wenn:
- die PV-Anlage eine Leistung von 30 kWp nicht überschreitet und auf einem Einfamilienhaus o. Ä. installiert ist, oder
- die PV-Anlage auf einem Mehrfamilienhaus / Gebäude mit Gewerbeflächen installiert ist und pro Wohn- / Gewerbeeinheit eine Leistung von 15 kWp nicht überschreitet.
Hinweis: Der Vorteil der Steuerbefreiung hat auch einen Nachteil – und zwar sind für von der Einkommensteuer befreite PV-Anlagen keine Abschreibung und keine Sonderabschreibung der Anschaffungskosten möglich. Auch ein Investitionsabzugsbetrag kann in diesem Fall nicht genutzt werden.
Bei PV-Anlagen bis 30 kWp an oder auf Gebäuden entfällt außerdem die Gewerbesteuer – dies gilt ggf. auch für Bestandsanlagen.
Wir hoffen, Ihnen mit diesem Artikel einige allgemeine Fragen zur PV-Anlage beantworten zu können. Beachten Sie bitte, dass dieses Thema komplex ist und Änderungen unterliegt. Informieren Sie sich daher, gerade wenn Sie den Kauf einer PV-Anlage in Betracht ziehen, bei Fachfirmen und Energieberatern.
Uns geht es in unseren Blogartikel um gut verständliche und allgemeine Informationen zu aktuellen Themen. Wir sind allerdings keine Spezialisten dieser Themengebiete und behalten uns, obwohl diese Artikel sorgfältig recherchiert werden, Fehler vor.
Quellen:
https://www.finanztip.de/photovoltaik/pv-foerderung/
https://www.finanztip.de/photovoltaik/pv-steuer/